Es ist immer wieder faszinierend, wenn dunkle Vogelschwärme im Frühjahr und Spätherbst den Himmel verdunkeln und sich zahlreiche Zugvögel auf den Weg in den Süden oder wieder zurück in die…
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Safari?
Das arabische Wort „safar“ bedeutet Reise. Eine Safari war einst eine Reise um Großwild zu jagen. In der heutigen Zeit verstehen wir und vor allem Touristen eine Reise zur Beobachtung von Wildtieren. Im swahilischen Sprachgebrauch wird das Wort „Safari“ für jegliche Reisen verwendet, ein Spaziergang ist also bereits ebenfalls eine Reise.
Bei allen Safariarten spielen die sog. „Big Five“ (Elefant, Löwe, Leopard, Nashorn, Büffel) eine entscheidende Rolle. Nicht minder spannend sind im südlichen Afrika allerdings auch die „Little Five“ und „Big Five der Ozeane„. Wo ihr diese findet und besten beobachten können, lest ihr in diesen Artikeln.
Safari-Arten – welche gibt es und wie unterscheiden sich diese?
Da alle Arten vornehmlich aus dem gleichen Grund angetreten werden, um Tiere zu beobachten und zu fotografieren, unterscheiden wir die verschiedenartigen Formen wie folgt:
Alle Reisearten sollten ethisch und nachhaltig betrieben werden und dienen in erster Linie dem Schutz der Natur und seiner Lebewesen und jegliche Eingriffe in den natürlichen Prozesse sollten so gering wie möglich und nur nach gestzlichen Auflagen erfolgen. Zwar werden alle touristischen Reiseangebote von kommerziellen Anbietern betrieben, dies ist jedoch nur zertifizierten und geprüfen Unternehmen erlaubt und die dadurch erzielten staatlichen Einnahmen, dienen dem Erhalt der Nationalparks und ursprünglichen Natur.
Besucht bitte keine Zuchtfarmen, Streichelzoos oder ähnliche Angebote, die ausschließlich auf Gewinnstreben und auf Kosten der Wildtiere basieren und keinen Nutzen für den Tierschutz haben.
Während z.B. einer Südafrika Safari werdet ihr sicherlich mehrere Safariarten miteinander kombinieren 😉
Self Drive Safaris – als Selbstfahrer im Mietwagen auf Pirschfahrt
Auf den Straßen im südlichen Afrika können Landschaft und Natur sehr gut im eigenen Fahrzeug erkundet werden. (Auf welchen Mietwagen zu achten ist, haben wir bereits in einem anderen Artikel beschrieben). Alle staatlichen Nationalparks dürfen eigenständig befahren werden und die Tierwelt im eigenen Fahrzeug als Selbstfahrer zu erkunden, ist die wohl klassischste Form der Safari. Ideal für Individualreisende, Familien und kleine Gruppe, um sich in seiner eigenen Geschwindigkeit mit Afrika vertraut zu machen.
Folgende staatliche Parks lassen sich auf eigene Faust mit einem Mietwagen befahren:
- Krüger National Park – der bekannteste Park im Süden Afrika
- Hluhluwe-iMfolozi National Park – der wohl landschaftlich schönste Park in Südafrika
- iSimangaliso Wetlands Park – Unesco Weltkulturerbe mit atemberaubender Aussicht
- Addo Elephant Park – Einstieg in eine Safari mit sehr guten Elefantensichtungen
- Etosha National Park – Namibias berühmtester Park mit zahlreichen Wasserlöchern für Tierbeobachtungen
- Chobe National Park – eines der tierreichsten Region im südlichen Afrika direkt am Chobe River
- Moremi Game Reserve – Afrika pur und nur mit Erfahrung im 4×4 Fahrzeug zu erreichen
Vorteil: Selbst entscheiden wie der Tag gestaltet wird, allerdings werdet ihr womöglich nicht alle Wunschtiere ablichten können.
Game Drives – Geländewagensafaris im Jeep mit Ranger
Die wohl beste Möglichkeit in Afrika eine Tierbeobachtung zu unternehmen. In den zahlreichen privaten Game Reserves geht es mit Ranger im offenen Geländewagen auf die Suche nach den berühmten „Big 5“. Die Jeeps verfügen über mehrere Sitzreihen und bieten bis zu neun Personen Platz. Mit dem Offroad-Fahrzeug darf auch abseits der besfestigten Wege gefahren werden, was unvergessliche Tiereerlebnisse aus nächster Nähe verspricht. Bei der Wahl der richtigen Reservate besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit alle der „Big 5“ in zwei bis drei Tagen vor die Linse zu bekommen.
Hier finden diese Safaris überwiegend in der Dämmerung – also morgens oder abends statt, wodurch die tag- und nachtaktive Tiere beobachtet werden können. Außerdem wird das Flimmern und die Hitze der Mittagssonne umgangen, da sich auch die Tier zu dieser Zeit eher im dichten Gebüsch vor den Sonnenstrahlen verstecken.
Die Ranger sind bestens ausgebildet, lesen die Spuren und finden dadurch die Tiere für euch. Anders als bei eigenständigen Fahrten im Mietwagen, verlasst ihr euch hier auf die Erfahrung der Ranger, die Ihnen Ihre Heimat näher bringen möchten. Durch die höhere Sitzposition im Jeep ist zudem die Sicht auf die Tiere optimaler. Allerdings seid ihr in einem offenen Fahrzeug auch Wind und Wetter ausgesetzt, was eine sorgfältige Planung der besten Reisezeit bedarf.
Einen ausführlichen Vergleich zwischen staatlichen Nationalparks, in denen man im eigenen Mietwagen auf Pirschfahrt gehen kann und den privaten Game Reserves, in denen geführte Safaris mit Ranger möglich sind, haben wir hier ausführlich beschrieben.
Electric Game Drives – Leise Geländewagen
Relativ neu und noch nicht in vielen Parks angeboten, sind die Erlebnistouren in Elektrofahrzeugen. Da die Fahrzeuge deutlich leiser sind, werden die Tiere nicht gestört und können in besonderen Situationen „überrascht“ werden. Die Beobachtung wird einfacher, da die Distanz zu einigen Tieren verringert werden kann. Zumindest wirken die meisten Tiere, im Besonderen Antilopen, entspannter.
Und das Fahren ohne Motorgeräusche ermöglicht euch bessere Videoaufnahmen 😉
Bei den ersten Fahrzeugen handelt es sich um Prototypen mit einer Reichweite von etwa 50 Kilometern1. Die Jeeps sind zudem mit USB-Ladestationen und beheizen Sitzen ausgestattet. Klingt zunächst ungewöhnlich, aber wenn ihr in den Morgenstunden mit eurer Tour startet, werdet ihr diese Annehmlichkeit zu schätzen wissen.
Walking Safaris – zu Fuß durch die Wildnis
Je nach Nationalpark und Regelungen in den privaten Safarireservaten sind Erkundung zu Fuß möglich. Bei diesen sog. Buschwanderungen liegt der Fokus auf den ungefährlichen und kleineren Tieren und der Vogelwelt sowie Pflanzen werden intensiver wahrgenommen und ihr fühlt euch als echte Spurensucher. Zudem können Gegenden, wie z.B. Chiefs Island im Okavango Delta erkundet werden, die mit einem Fahrzeug nicht zugänglich sind. Den Tieren kommt man zwar nicht so nah wie bei einem Game Drive aber die Erlebnisse sind dafür umso intensiver. Drei Meter von einem Löwen mit dem Auto zu parken ist sicherer als sich 30 Meter zu Fuß „anzupirschen“. Allerdings ist das subjektive Empfinden ein völlig anderes. Gruppen von ca. zwei bis acht Personen laufen im Gänsemarsch durch den Busch.
In Kenia könnt ihr beim Besuch eines Massai Dorfs (Masai) in die Kultur der ostafrikanischen Volksgruppe eintauchen.
Entweder ihr entscheidet euch für einen kurzen Bush Walk während der Jeepsafaris, einen kompletten Tagesausflug von Camp zu Camp oder einen (Luxus)Camping-Ausflug mit Fokus auf Buschwanderungen.
Fazit: Intensives völlig anderes Natur- und Tiererlebnis mit allen Sinnen
Boat Cruises – vom Wasser aus Tiere erleben
Die wohl reizvollsten Bootsafaris sind beispielsweise auf dem Chobe River im gleichnamigen National Park von Botswana möglich. Elefanten, Büffel, Löwen und Hyänen sowie Nilpferde und Krokodile können direkt vom Boot aus beobachtet werden. Diverse Ausflugsanbieter und Lodges bieten vom kleinen 9-Sitzer bis zum großen 40-Personen Boot täglich mehrstündige Fahrten entlang des Chobe Nationalparks an.
Tipps:
- Es wird etwa 3 Stunden bei bis zu 40 Grad auf dem Fluss gefahren. Daher lohnt es sich Obst und Erfrischungsgetränke bei sich zu führen. Auf den größeren Booten werden diese auch an Board verkauft.
- Für Fotografen eignet sich der Nachmittag, da die Lichtverhältnisse toll sind und der Sonnenuntergang vom Boot zu beobachten ist.
Weitere Boots-Safaris sind hier möglich:
- iSimangaliso-Wetland Nationalpark (Südafrika) – besonders Flusspferde, Krokodile & die Vogelwelt
- South Luangwa Nationalpark (Sambia) – besonders Flusspferde
- Sambesi River (Simbabwe) – Flusspferde & Krokodile
- Okavango-Delta (Botswana) – besonders Flusspferde
- Lake Naivasha und im Nakuru-Nationalpark (Kenia) – Flusspferde und Flamingos
- Arusha NP (Momella Seen, Tansania) – Flamingos
Mokoro Bootstour – im Einbaum durch das Okavango Delta
Im Okavango Delta kann zudem eine spezielle Art der Boots-Safari erlebt werden. In einem traditionellen Einbaumboot, dem Mokoro könnt ihr entlang der Wasserarme und durch das Schilf fahren. Nahezu geräuschlos schippert ihr im Sumpfgebiet umher und genießen die Stille und Ruhe der Natur. Fokus liegt auf der unberührten Landschaft, mit etwas Glück seht ihr aber auch Elefanten, Büffel oder kleine Herden an den Wasserläufen.
Horseback Safaris – Reitsafaris durch die Nationalparks
Dies ist eine sehr exotische Art andere Tiere zu bestaunen und richtet sich vor allem an erfahrene Reiter. Es werden unterschiedliche Touren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden angeboten. Spezialisierte Lodges bieten in Ihren Tierreservaten Ausritte an, bei denen ihr vor allem kleineren Herdentieren, Giraffen aber teilweise auch den Big 5 begegnen können. In Nambia reiten ihr durch die Namib oder fühlen sich bei einem Ritt am Fish- und Orange River wie ein Cowboy der die Canyons durchschreitet. In Botswana eignen sich die Makgadikgadi Salzpfannen sowie das Okavango Delta für einen Ausritt. Südafrika lädt zu einem Ritt in der Waterberg Region oder im nördlichen KwaZulu-Natal ein oder auch Strandausritte an der Wild Coast oder rund um Kapstadt sind möglich.
Hot Air Ballooning – Ballonsafaris aus der Vogelperspektive
Außergewöhnlich und sehr hochpreisig ist eine Safari im Heißluftballon. Wenn die Thermik stimmt heißt es früh aufstehen, leise Fortbewegung und atemberaubende Bilder von oben. Noch vor Sonnenaufgang wird aufgestanden, damit alle rechtzeitig am Treffpunkt sind. Die Ballonkörbe sind größer als dies bei einer Ballonfahrt in Deutschland üblich ist. Meist gibt es mehrere Abteile in die etwa vier Personen passen. Ballonsafaris kann man insbesondere im Krüger National Park, im Okavango Delta und in Namibia unternehmen.
Tipp: Fernglas, Sonnenschutz und eine Kopfbedeckung mitnehmen. In der Nähe des Brenners ist es zumeist warm, am Rand kann es kühler sein. Im Korb ist es zumeist windstill.
Reise-Arten – auf welche Weise kann ich das südliche Afrika entdecken?
Um die jeweiligen Safari-Arten erleben zu können, gibt es mehrere Reisemöglichkeiten im südlichen Afrika. In erster Linie hängt dies von den persönlichen Wünschen und Interessen aber auch vom eigenen Geldbeutel ab. Im Folgenden stellen wir die häufigsten Reisearten vor und erklären die Unterschiede und Besonderheiten.
Flugsafaris – die exklusivste Reiseart
Werden häufig auch als Fly-In-Safaris bezeichnet, denn hier erfolgen die Transfers zwischen den Unterkünften ausschließlich im kleinen Charterflugzeug. Ihr fliegt im kleinen Buschflieger von Reservat zu Reservat und die gesparte Zeit kann in Safaris investiert werden. Dies ist jedoch die teuerste Reiseform aber dafür auch ein unvergessliches Erlebnis. Prädestiniert für diese Art des Reisen ist vor allem Botswana und das Okavango Delta sowie der Krüger National Park und das Madikwe Game Reserve in Südafrika.
Overland-Safari – im Truck Afrika erkunden
Dies ist vor allem für junge Leute und Backpacker interessant und wird auch mit einer Expedition verglichen, denn die Trucks beherbergen Tische, Stühle sowie Zelte und Reisegepäck. Auch eine Küche wird mitgeführt, denn es wird unterwegs gegessen. Der Reiseleiter bereitet alle Mahlzeiten während der Tour selber zu und Mithilfe der Gäste ist bei den meisten Reisen grundlegender Bestandteil. Geschlafen wird vornehmlich in einem Zelt aber auch feste Lodgeunterkünfte sind möglich. Bei einer Overland-Safari ist man Afrika besonders nah und erlebt ein Abenteuer der besonderen Art.
Mobile Camping – im Zelt der Natur hautnah
Diese Afrika Safaris finden nur in Kleingruppen statt und im eigens dafür umgebauten Safarijeep geht es mehrere Tage mitten in den Busch. Es gibt unterschiedliche Größen von Zelten sowie häufig eine eigene Busch-Toilette und oftmals eine Eimerdusche. In speziellen vorab gebuchten Campingplätzen übernachtet man in verschiedenen Nationalparks und Safarireservaten. Hierbei wird die Hotel-Annehmlichkeit durch Lagerfeuerromantik eingetauscht. Diese Reiseart ist vor allem als Camping in Botswana sehr verbreitet und passt sich sehr gut der Tourismus-Strategie Botswana an: „low volume, high value“.
Fazit: So nah kommt man unterschiedlichen Tieren selten.
Foto-Safari – für die besten Schnappschüsse
Für leidenschaftliche Tierliebhaber und Hobbyfotografen ist eine Fotosafari genau das Richtige. Hier unternehmt ihr im Grunde eine Jeep oder Bootssafari bei der euch ein Fotoprofi begleitet und mit den richtigen Kameraeinstellungen unterstützt. Immer mehr Safari Lodges verfügen zudem über speziell umgebaute Safarifahrzeuge mit extra Kamerahalterung und bieten eigene Fahrten mit ausgebildeten Rangern nur für Fotosafaris an. Diese Form eignet sich besonders für ambitionierte Fotografen, denn die Daheimgebliebenen werden eure Bilder lieben. Je nach Abenteuerlust gibt es diese Safari-Form in unterschiedlichen Ausprägungen und für diverse Spezialinteressen.
Birding – Ornithologen aufgepasst
Vogelkundler unternehmen in Afrika eine Birding-Safari. Diese Touren fokussieren sich auf die Beobachtung der Vogelwelt im südlichen Afrika. Speziell ausgebildete Ranger begleiten euch auf den Game Drives und bringen Ihnen die vielvältigen Vogelarten näher. Auch äußerst seltene Arten können in diversen Nationalparks beobachtet werden. Hierzu eignen sich neben den Geländewagensafaris vor allen auch die geführten Buschwanderungen, da man sich lautlos anpirschen kann. Gerade das Okavango Delta ist eines der beliebtesten Gebiete für Vogelsafaris, da sich hier z.B. seltene Eulenarten wie die Bindenfischeule (Pels Fishing Owl) oder Milchuhu (Verreaux´s Eagle Owl) entdecken lassen.
Blumensafari – Afrika für Botaniker
Wenn ihr bereits alle Tiere entdeckt habt, dann solltet ihr Flora und Fauna näher betrachten. Entdeckt das einzigartigen Fynbos Florenreich und lasst euch vom bunten Zauber der Natur beeindrucken. Besonders Imposant ist die blühende Wüstenlandschaft im September. Dann solltet ihr der Namaqualand Flower Route (N7) folgen. Ein idealer Zeitpunkt um von Kapstadt aus in Richtung Norden zu fahren um farbenfrohe Landschaften und Städte zu erleben:
- Citrusdal (Gemeinde Cederberg)
- Clanwilliam – mit Wupperthal verbunden, wurde bereits 1829 gegründet
- Vredendal (Gemeinde Matzikama)
- Vanrhynsdorp – hier treffen sich drei „botanische Bereiche“: Karoovegetation, Sukkulenten, Kap-Fynbos
- Bitterfontein – 386 Kilometer von Kapstadt entfernt
- Garies – leitet sich vom Khoisan-Begriff für „kriechendes Gras“ ab
- Nieuwoudtville – 115 ha großes Wild Flower Reserve
- Loeriesfontein – viele Köcherbäume an der Straße von Nieuwoudtville kommend
- Kamieskroon – Am Fuße des zweit höchsten Bergs im Namaqualand „Kroon“
- Springbok – Goegap Nature Reserve
- Port Nolloth (Gemeinde Richtersveld)
Helikopter Safaris – Der besondere Rundflug
Werden überwiegend in Großstädten oder über dem Meer angeboten werden. Besonders berühmt und sehenswert ist ein Flug über die Victoria Falls, denn solch spektakuläre Bilder erhält man selten.
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